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Publikationen (1995 bis 2005, Teil 1)

Wegen der großen Nachfrage sind einige Broschüren bereits vergriffen (Gesamt-Überprüfung der Bestände zuletzt 6.9.2018). Kopierte Einzelexemplare können leider nur in Ausnahmefällen verschickt werden. Wir bieten Ihnen diese Publikationen deshalb zum Download an. Broschüren ohne Nummer sind nur als PDF-Dokument veröffentlicht.

 

Beide bisher bestehenden Reihen wurden Ende 2005 geschlossen (Nummerierung bis 20 bzw. 38) und 2006 eine neue, einheitliche Schriftenreihe eingeführt, die mit der Nummer 59 einsetzt.

 

Einige Broschüren wurden aufgrund der beträchtlichen Dateigröße in mehrere Teile aufgespalten. Es handelt sich um PDF-Dokumente (Ansehen und Ausdrucken ist mit dem kostenlos zu beziehenden – externer Link! – Adobe Reader möglich). Verfahren Sie bitte folgendermaßen:

• Anklicken (rechte Maustaste) des Textes „zip-Datei“, „Speichern unter …“

• Wählen des Verzeichnisses zur Speicherung

• Entpacken der komprimierten Datei (aktuelle Betriebssysteme machen das, für ältere gibt es zum Beispiel – externer Link! – 7-zip [Sie können die Oberfläche auf Deutsch stellen, indem Sie die Sprachdatei unter „Tools | Options | Language“ auswählen.]; eine oder mehrere PDF-Dateien werden extrahiert)

 

Schriftenreihe „Betroffene erinnern sich“

Betroffene 1 Vom „Roten Ochsen“ geprägt (1) - Lebensumstände politischer Häftlinge 1944–1956 (VOS, Landesgruppe Sachsen-Anhalt)
Geschehenes ist geschehen, aber es ist nicht vergangen. Die Menschen, die in dieser Broschüre zu Wort kommen, mussten das Erlebte bis 1989 in sich verschließen. Zum ersten Mal berichten sie über ihre früheren Lebensumstände und das erlittene Leid während ihrer Inhaftierung.
Betroffene 2 Ein Gespenst ging um – Erlebnisberichte aus dem „Sozialistischen Lager“ 1945–1989 (BSV, Kreisverband Magdeburg)
In diesem Heft kommen Menschen zu Wort, die eines gemeinsam haben: Sie haben ihre Jugendjahre zum Teil in sowjetischen und polnischen Lagern, zum Teil in deutschen Gefängnissen verbracht. Die geschilderten Erlebnisse zeugen von der verletzten Würde der Menschen.
(Gedruckte Exemplare sind noch verfügbar.)
Betroffene 3 „Verhören bis zum Geständnis“ – Der Operativ-Vorgang „Optima“ (Marietta Jablonski)
Obwohl Marietta Jablonski und ihrem Mann keine Schuld nachzuweisen war, wurden sie verhaftet. Der Vorwurf: Sie hätten Flugblätter gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings verbreitet. Es gab keine Indizien, aber dafür eine klare Zielstellung: Verhören bis zum Geständnis.
Betroffene 4 Vom „Roten Ochsen“ geprägt (2) – Berichte politisch Inhaftierter aus den 80er Jahren
In der Broschüre erzählen Menschen über ihre Empfindungen während der Untersuchungshaft beim Ministerium für Staatssicherheit in Halle. Tägliche Schikane, das Gefühl von Ohnmacht und Ausgeliefertsein – die Erlebnisse in der Untersuchungshaftanstalt haben tiefe Spuren hinterlassen.
(Gedruckte Exemplare sind noch verfügbar.)
Betroffene 5/1

Betroffene 5/2
Das Bezirksliteraturzentrum Halle oder wie ein Staat glaubte, Kunst in seinem Sinne zu formen und das Gegenteil erreichte (Peter Winzer)
Die Institution wurde gegründet, um junge Literaten zu betreuen. Doch schon im Statut wurde deutlich, wofür das Bezirksliteraturzentrum eigentlich sorgen sollte: die „Nachwuchsentwicklung“ in der sozialistischen Gesellschaft. Peter Winzer beschreibt seine persönlichen Erfahrungen.
(Gedruckte Exemplare sind noch verfügbar.)
Betroffene 6 Der Punk im Schrank. Ein Report über die Einflußnahme des MfS auf die Punkbewegung in Sachsen-Anhalt (Shanghai)
An staatlichen Feiertagen hatten sie „Stadtverbot“. Verhöre bei der Polizei gehörten zu ihrem Alltag. Nach den Musikkassetten mit ihren selbst aufgenommenen Liedern wurde fieberhaft gefahndet.
(Gedruckte Exemplare sind noch verfügbar.)
Betroffene 7 Ein evangelischer Kirchenkreis im Visier des Ministeriums für Staatssicherheit. Meine Akte Operativer Vorgang „Trend“ (Helmut Hartmann)
Die DDR-Oberen glaubten, dass die Kirchen ihre Existenzberechtigung verlieren, weil der christliche Glaube auf dem Weg zum Kommunismus „absterben“ würde. Die Hoffnung erwies sich als Irrtum. Die Christen in der DDR wollten sich einmischen und wurden so zum Beobachtungsgegenstand.
Betroffene 8 Wirkungsstätten stalinistischen Terrors in der SBZ/DDR – Magdeburg. Dokumentation (BSV, Kreisverband Magdeburg)
Vieles hat sich seit der Wende verändert. Doch hinter den sanierten Fassaden vieler Häuser verbirgt sich eine oftmals bedrückende Geschichte. Der Kreisverband Magdeburg des Bundes der stalinistisch Verfolgten e.V. hat versucht, den Erinnerungen von Betroffenen nachzugehen.
Betroffene 9Als katholischer Seelsorger in der DDR (Dr. Claus Herold)
Indem sich der Autor nicht ausschließlich auf die Praxis kirchlicher Rituale beschränkte, sondern sich in das alltägliche Leben einmischte, bildete er nicht nur eine Angriffsfläche für staatliche Stellen. Er wurde auch innerhalb der katholischen Kirche unbequem. Besonders sein Engagement in der Jugendarbeit, die Beziehungen zu Polen und sein Einsatz für ein Miteinander von evangelischer und katholischer Kirche, sowie die Diskussion gesellschaftlicher Probleme im Aktionskreis Halle wurden argwöhnisch beobachtet und vielfach behindert.
Betroffene 10 Warme Brüder gegen kalte Krieger. Schwulenbewegung in der DDR im Visier der Staatssicherheit (Eduard Stapel)
Diktaturen ist es eigen, dass sie sich ihre eigene Vorstellung vom Menschen schaffen und versuchen, diese mit allen Mitteln zu erzwingen. Eine funktionierende Bevölkerung dient dem Machterhalt. Eine Vielfalt von Lebensentwürfen hat in diesen Systemen keinen Platz. Auch in dem von der SED festgeschriebenen Bild vom „sozialistischen Menschen“ der DDR kamen anders Lebende und Denkende nicht vor. Die Partei- und Staatsführung und in ihrer Folge auch das Ministerium für Staatssicherheit begegneten ihnen mit tiefem Misstrauen. In ihrem eigenen Denken be- und gefangen, konnten sie hier nur den Einfluss des „Klassenfeindes“ (der Bundesrepublik) wittern.
Betroffene 11 Mit 16 im „Roten Ochsen“ (Wolfgang Hünerbein)
Wolfgang Hünerbein wurde als 16-jähriger Schüler 1970 in Allstedt (Kreis Sangerhausen) verhaftet, weil er mit Flugblättern seine Meinung verbreitet hatte. Mit Sätzen wie „Erkämpft Euch die Freiheit“, „Organisiert Euch“ und „Wir rufen zum Widerstand gegen Ulbricht auf“ wollte er zur Veränderung der DDR, besonders des Schulsystems, aufrufen. 1 Jahr und 10 Monate wurden als Strafe verhängt. 
In der vorliegenden Broschüre beschreibt Wolfgang Hünerbein die Haftzeit. Hierbei nehmen die Schilderungen der Arbeitsbedingungen im Tagebau in Hohenmölsen und Betonwerk Rathmannsdorf einen bedeutenden Teil ein. Ergänzt werden die Berichte durch Notizen (Tagebuch) seines Vaters zu Verhaftung und Verurteilung sowie durch eigene Tagebucheintragungen zu den Ereignissen des Herbstes 1989. Es ist Wolfgang Hünerbein zu danken, dass er seine Erinnerungen der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt, um das Bild der DDR zu ergänzen.
Betroffene 12 „Meine Flucht 1964 aus der DDR in den Westen“ (Dr. Erhard Raschke)
Herr Dr. Raschke schildert die Beweggründe, die Vorbereitungen und vor allen Dingen auch die Flucht 1964 über Jugoslawien in die Bundesrepublik mit allen ihren Ängsten. Er hatte an der Hochschule für Schwermaschinenbau in Magdeburg studiert, eine Promotion wurde ihm jedoch verwehrt.
Betroffene 13 30 Jahre Zielperson des MfS – Eine Fallstudie zu Aufklärung und Simulation der Stasi (Dr. Theo Mechtenberg)
Die Partei- und Staatsführung der DDR versuchte, die Menschen in ihrem Bereich weitgehend von anderen, als den selbst für richtig gehaltenen, Einflüssen abzuschotten oder die Kontakte wenigstens zu kontrollieren und zu kanalisieren. Die vorliegende Broschüre beschreibt, wie ein Katholik sein Leben über die verschiedensten Grenzen hinweg plante, organisierte und lebte. 
Dr. Mechtenberg kam 1955 nach seinem Theologiestudium aus der Bundesrepublik in die DDR um dort mit katholischen Christen zu arbeiten. Er arbeitete als Vikar in der Lutherstadt Wittenberg und als Studentenpfarrer in Magdeburg. 1971 schied er aus dem Priesteramt aus, verlegte 1972 seinen Wohnsitz nach Polen und kehrte 1979 von dort in die Bundesrepublik zurück. Besonders die endgültige Schließung der innerdeutschen Grenze am 13. August 1961 griff tief in sein Leben ein. Sie bedeutete für ihn, dass die Kontakte in die alte Heimat nur einseitig fortgesetzt werden konnten. Es wird deutlich, dass das MfS trotz der umfangreichen Beobachtung, der Postkontrolle und der Berichterstattung durch inoffizielle Mitarbeiter, die grenzüberschreitenden Kontakte nicht verhindern konnte.
Betroffene 14/1

Betroffene 14/2

Betroffene 14/3
Rebellion gegen die Enge – Protokoll eines gescheiterten Fluchtversuchs. Vernehmungen, Gedichte und Briefe (Paul Werner Wagner)
In der Broschüre beschreibt Paul Werner Wagner die Gründe, die ihn bewogen, 1967 aus der für ihn zu eng gewordenen DDR zu fliehen und auch die Folgen der Flucht. Er kam nur bis in die Tschechoslowakei. Dort wurde er festgenommen und an die DDR ausgeliefert. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste das Ministerium für Staatssicherheit noch nicht, dass er mit einigen Mitschülern während seiner Schulzeit eine Partei gründen wollte. Auf dem Programm, welches sie sich schon gegeben hatten, standen Forderungen wie z. B. Abschaffung des „Antifaschistischen Schutzwalls“, die deutsche Einheit, Presse- und Meinungsfreiheit, freie Wahlen. Die Protokolle beweisen, mit welcher Aufrichtigkeit er trotz der schweren Haftbedingungen zu den Forderungen stand und wie lange er dem Vernehmer seine Vorstellungen von einem demokratischen Staat erläuterte. Erst der Rat seines Rechtsanwaltes und der Eltern brachten ihn dazu, „abzuschwören“. Herr Wagner steht für die Menschen, die versucht haben, standhaft zu bleiben. Seine und die Zivilcourage vieler anderer sollten in der Geschichtsschreibung Ostdeutschlands an erster Stelle stehen.
Betroffene 15„Petersberg-Wallfahrt am 17. Juni 1973. Katholische Jugendarbeit im Visier von SED und MfS“ (Aloys Funke)
Zufällig fand die alljährlich am Sonntag nach Pfingsten stattfindende Jugendwallfahrt 1973 am 17. Juni statt, dem 20. Jahrestag der Ereignisse 1953. Das führte dazu, dass die staatlichen Stellen, wie die Abteilung Inneres beim Rat des Bezirkes und das MfS, besonders misstrauisch die Vorbereitungen und die Durchführung dieser sehr bunten Veranstaltung beobachteten. Im Anschluss wurde die katholische Kirche von den stattlichen Stellen zu Gesprächen zitiert, in denen eine Bestrafung der verantwortlichen Organisatoren besonders für die sehr kritischen Texte gefordert wurde. Aloys Funke war einer der Organisatoren. Er hat Archivunterlagen, aber auch die damals gesprochenen Texte und Lieder zusammengestellt.
(Gedruckte Exemplare sind noch verfügbar.)
Betroffene 16„Der missglückte Versuch, aus mir einen brauchbaren Menschen zu formen“ (Stefan Sauer)
Diese Broschüre schildert den Lebensweg eines jungen Menschen, der sich 1980 zur Flucht aus der DDR entschließt, dabei in der Tschechoslowakei gefasst und in der DDR inhaftiert wird. Unter menschenverachtenden Zuständen musste er im Chemiekombinat Bitterfeld (Bereich: Chlorgas) arbeiten. Nach der Haftentlassung stellt er einen Antrag auf Ausreise aus der DDR, engagiert sich in Leipzig und wird Mitte der 80er Jahre erneut wegen des Vorwurfs der Beeinträchtigung staatlicher Tätigkeit verurteilt. Aus dieser Haft wurde er von der Bundesrepublik freigekauft.
Betroffene 17 „Von der Schulbank ins Gefängnis“ (Dr. Thomas Neubert)
Anlässlich des 50. Jahrestages des Volksaufstandes am 17. Juni 1953 erinnert die Landesbeauftragte an die Verhältnisse in der DDR, damals u. a. karikiert in der satirischen Monatszeitschrift „Tarantel“ (in den 50er und 60er Jahren in hoher Auflage von Westberlin aus). 
So wurde z. B. Thomas Neubert mit 17 Jahren in Magdeburg inhaftiert, weil er die Zeitschrift mitgebracht hatte.
(Gedruckte Exemplare sind noch verfügbar.)
Betroffene 18/1

Betroffene 18/2
Der Operative Vorgang „Treffpunkt“ der Bezirksverwaltung Halle des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. „Hetzblätter“ und Hexenjagd von 1978 bis 1980 (Gerd Stöcklein)
„Schluß mit der Mauer – Erich wir werden sauer – Gruppe 17. Juni“ lauteten die Worte auf rund 1.000 Flugblättern, welche im Frühjahr 1978 durch die Straßen von Halle flatterten und das Ministerium für Staatssicherheit elektrisierten. Gesucht wurde besonders unter denjenigen, die man schon immer argwöhnisch betrachtet hatte: junge Menschen, die nach ihrem eigenen Leben suchten und sich dabei ausprobieren wollten, die das Alltagsgrau bunter gestalten wollten. …
Einige der jungen Menschen gingen später in die Bundesrepublik, da ihnen die DDR zu eng wurde. Andere sind geblieben, bis im Frühling 1989 die „Mauer“ mit der Öffnung der ungarischen Grenze fiel.
Im ersten zip-Archiv findet sich ab 20.7.2004 ein Erratums-Blatt.
Betroffene 19/1

Betroffene 19/2
Opposition und Widerstand in der mitteldeutschen Provinz (Lothar Tautz)
Eigenständiges Denken, unangepasstes Verhalten und selbstbestimmtes Handeln sind in Diktaturen nicht erwünscht. Sie waren es auch in der DDR nicht. Argwöhnisch beobachtete das Ministerium für Staatssicherheit Menschen, die nicht im Strom mit schwammen, sondern ihr Leben nach eigenen Maßstäben einzurichten versuchten. Nischen waren nicht nur die Kirchen, sondern u. a. auch Theater, Künstler, Freundeskreise und Gruppen Jugendlicher.
Lothar Tautz hat in solchen Zusammenhängen gelebt und gearbeitet. Er stellt in der vorliegenden Broschüre seine eigene Erinnerung und von ihm aufgehobene Dokumente der Beschreibung der Vorgänge durch die Staatssicherheit gegenüber. Als Pfarrer in Weißenfels war er zum Beispiel eine Anlaufstelle für die Menschen, die die Zustände in der DDR nicht mehr aushielten und einen Antrag auf ständige Ausreise stellten.
(Gedruckte Exemplare sind noch verfügbar.)
Betroffene 20 Progressive Protestanten protestieren (Alfred Radeloff)
Der vorliegende Bericht bietet viel mehr als die Information über die Inhaftierung von vier jungen Menschen nach gescheiterten Fluchtversuchen. Er beschäftigt sich ausführlich mit den Gründen, die Fluchtgedanken erst wachsen ließen. Die Jugendlichen im Alter von 18 und 19 Jahren hatten ihre Schulzeit nach dem Mauerbau 1961 in der abgeschotteten DDR absolviert. Sie verstanden sich als Christen und hatten dort die sichtbaren und unsichtbaren Grenzen gespürt. In der jungen Gemeinde der evangelischen Kirche fanden sie den in der Schule vermissten Freiraum, ihre Lebensentwürfe zu diskutieren und nach neuen Wegen für eine Veränderung der Gesellschaft zu suchen. Dass sich 1970 und 1971 in Dessau Hunderte von Jugendlichen in vier Jugendgottesdiensten zusammenfanden, zeigt, wie groß der Wunsch nach einem unabhängigen Denken und Handeln war. Sie bilden eines der Kapitel der Geschichte Dessaus und der Evangelischen Landeskirche Anhalt, die nicht vergessen werden dürfen.
Betroffene Sonderband
Mein Tagebuch – Der vierzigjährige Traum (Fredi Jacob)
Herr Fredi Jacob hat im Jahr 1984 begonnen, sein bewegtes Leben in Tagebuchform aufzuschreiben. Die Notizen versteckte er aus Angst vor der Staatssicherheit an verschiedenen Orten. Um 1990 hat er diese Aufzeichnungen durch weitere, die die Zeit der „Wende“ behandeln, ergänzt. Die Schilderungen mit seinen Worten – in ihrer Authentizität beeindruckend – sind ein Stück Zeitgeschichtsschreibung („oral history“), das hiermit einem breitem Publikum zugänglich gemacht werden soll.  
Die vorangestellten Auszüge aus Akten des Ministeriums für Staatssicherheit zeigen das erschreckende Ausmaß der Bespitzelung, der Fredi Jacob Ende der 50er und in der ersten Hälfte der 60er Jahre permanent ausgesetzt war. Aufgrund seiner häufigen Einkäufe in Verkaufseinrichtungen der Sowjetischen Armee (sog. „Russenmagazin“) und der bis zum Mauerbau stattfindenden Besuche in West-Berlin wurde er der Spionage verdächtigt. Mehrere Geheime Informanten (GI, Vorläufer der Kategorie des Inoffiziellen Mitarbeiters) und Kontaktpersonen hatten Auftrag, ihn zu beobachten. Zeitweise wurde der Tagesablauf von Herrn Jacob minutiös erfasst.

Beratungsangebote 2024

Veranstaltungen 2024

Härtefallfonds des Landesbeauftragten

Mit dem Härtefallfonds unterstützt die Landesbeauftragte Betroffene von SED-Unrecht in wirtschaftlichen Notlagen einmalig mit einem Betrag bis zu einer Höhe von 5.000 Euro. Gefördert werden dabei gezielte Maßnahmen zur Linderung von Gesundheitsschäden, zur Förderung der gesellschaftlichen Integration und der sozialen Teilhabe, zur Schaffung und dem Erhalt von selbstbestimmten Wohn- und Lebensmöglichkeiten, zur leichteren Alltagsbewältigung und zur Mobilitätsverbesserung. Antragsberechtigt sind Menschen mit ihrem Wohnsitz im Land Sachsen-Anhalt, die strafrechtlich, beruflich oder verwaltungsrechtlich rehabilitiert sind und die wirtschaftlich in besonderem Maße beeinträchtigt sind.

Anträge sind bis zum 30. Juni 2024 schriftlich zu senden an: Die Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, 
Schleinufer 12, 39104 Magdeburg, E-Mail: info(at)lza.lt.sachsen-anhalt.de 

Weitere Informationen zum Härtefallfonds 2024 entnehmen Sie bitte der Pressemitteilung.

Orte der Repression in Sachsen-Anhalt 1945 - 1989

Liebe Nutzerin, lieber Nutzer,
In der digitalen Karte „Orte der Repression in Sachsen-Anhalt 1945–1989“ präsentiert die Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erstmals in einer vollständigen Übersicht mit ca. 430 Datensätzen den aktuellen (9.11.2021) Erfassungsstand von zwei sowjetischen Speziallagern, ca. 150 Gefängnissen, Haftarbeitslagern und Einsatzorten zur Haftzwangsarbeit, mehr als 50 Schauplätzen von Zwangsaussiedlungen, 49 Jugendwerkhöfen und Spezialheime, 58 Dienststellen des Ministeriums für Staatssicherheit und teilweise der Volkspolizei, Orte des innerdeutschen Grenzregimes und 68 Orte, an denen Menschen im Zusammenhang mit einem Fluchtversuch erschossen worden sind.
Die Themenkarten erlauben eine Auswahl nach Kategorien der Repressionsorte, sowie nach Zeitabschnitt. Zudem kann auf die historischen Kreis- und Bezirksgrenzen zurückgegriffen werden. Die Karte ist mit mobilen Endgeräten unmittelbar benutzbar und erlaubt eine Orientierung vor Ort.

Die Landesbeauftragte ist beim Landtag angesiedelt

Hier geht es zum Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv

>> zum Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv, welches die Akten des ehemaligen MfS verwaltet

Hier geht es zur der Bundesbeauftragten für die Opfer der SED-Diktatur beim Deutschen Bundestag

Hier geht es zur Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

>> zur Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, welche als Stiftung des öffentlichen Rechts den gesetzlichen Auftrag hat, die umfassende Aufarbeitung der Ursachen, Geschichte und Folgen der Diktatur in SBZ und DDR zu befördern, den Prozess der Deutschen Einheit zu begleiten und an der Aufarbeitung von Diktaturen im internationalen Maßstab mitzuwirken.