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Orte der Repression in Sachsen-Anhalt 1945 - 1989

Liebe Nutzerin, lieber Nutzer,
In der digitalen Karte „Orte der Repression in Sachsen-Anhalt 1945–1989“ präsentiert die Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erstmals in einer vollständigen Übersicht mit ca. 430 Datensätzen den aktuellen (9.11.2021) Erfassungsstand von zwei sowjetischen Speziallagern, ca. 150 Gefängnissen, Haftarbeitslagern und Einsatzorten zur Haftzwangsarbeit, mehr als 50 Schauplätzen von Zwangsaussiedlungen, 49 Jugendwerkhöfen und Spezialheime, 58 Dienststellen des Ministeriums für Staatssicherheit und teilweise der Volkspolizei, Orte des innerdeutschen Grenzregimes und 68 Orte, an denen Menschen im Zusammenhang mit einem Fluchtversuch erschossen worden sind.
Die Themenkarten erlauben eine Auswahl nach Kategorien der Repressionsorte, sowie nach Zeitabschnitt. Zudem kann auf die historischen Kreis- und Bezirksgrenzen zurückgegriffen werden. Die Karte ist mit mobilen Endgeräten unmittelbar benutzbar und erlaubt eine Orientierung vor Ort.

Herzlich willkommen bei der Landesbeauftragten! Ich begrüße Sie auf unserer Homepage und wünsche Ihnen einen informativen Aufenthalt.

Am 1.1.2017 ist das Gesetz über die Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Kraft getreten. Die Beauftragte wird mit Zwei-Drittel-Mehrheit direkt vom Landtag gewählt. Die bisherige Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes ist jedoch – unabhängig von der Umbenennung – bis zum Ablauf ihrer Amtszeit im Amt geblieben.

Am 8.3.2018 wurde Birgit Neumann-Becker nunmehr für eine zweite Amtszeit als Landesbeauftragte wiedergewählt (>> Zum Vorgang, Tagesordnungspunkt 2b der 21. Sitzung der 7. Wahlperiode des Landtages von Sachsen-Anhalt) und am 4.4.2018 von der Landtagspräsidentin wiederernannt.

Das Aufarbeitungsbeauftragten-Gesetz hatte der Landtag von Sachsen-Anhalt im November 2015 beschlossen, um damit das Amt der Landesbeauftragten bei personeller Kontinuität mit Wirkung vom 1.1.2017 neu zu strukturieren. (AufarbBG LSA vom 10.12.2015, GVBl. LSA 2015, 627) >> zur Pressemitteilung Nr. 90/2015 vom 12.11.2015

„Die Landesbeauftragte hat die Aufgabe, das Gesamtsystem der politischen Verfolgung, insbesondere die Struktur, Methoden, Wirkungsweise und Folgen während der Zeiten der sowjetischen Besatzung und der Deutschen Demokratischen Republik auf dem Gebiet des Landes Sachsen-Anhalt, nach Maßgabe des Absatzes 2 aufzuarbeiten und zu vermitteln.
Hierbei soll auch die Tätigkeit des Staatssicherheitsdienstes der Deutschen Demokratischen Republik im Zusammenwirken mit der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands und anderen Organisationen berücksichtigt werden.“ (§ 5 Abs. 1 AufarbBG LSA)

Der Landtag von Sachsen-Anhalt hatte bereits 1993 die gesetzlichen Grundlagen für die Einrichtung des Amtes einer Landesbeauftragten für Stasi-Unterlagen geschaffen. Die Landesbeauftragte hatte nach dem alten Gesetzeswortlaut die gesetzliche Aufgabe, „einen wirkungsvollen Beitrag zur Aufarbeitung und Bewältigung der vom Staatssicherheitsdienst belasteten Vergangenheit … zu leisten.“ (AG StUG LSA vom 18.3.1993, GVBl. LSA 1993, 433, zul. geändert durch G vom 2.5.2012, GVBl. LSA S. 150, § 1 Abs. 2)

Die Aufarbeitung der Tätigkeit des Staatssicherheitsdienstes in der DDR und der kommunistischen Diktatur ist auch in Sachsen-Anhalt nicht abgeschlossen, sondern eine bleibende Aufgabe. Viele Themen und Fragen sind bis heute noch offen.
Auch 28 Jahre nach der Friedlichen Revolution stellen sich weiterhin drängende Fragen, z. B.:
- nach der Rehabilitierung politisch Verfolgter
- nach dem Umgang mit Folgeschäden durch Haft, Heimerziehung, Staatsdoping oder Zwangsadoption
- nach den Spätfolgen der SED-Diktatur
- nach den Folgen der SED-Diktatur für die Landwirtschaft
- nach den Folge-Zusammenhängen von NS- und SED-Diktatur.

Diese Fragen betreffen viele Menschen und ihre Lebensläufe. Die Auswirkungen betreffen teilweise auch die nachfolgende Generation.
Aufgabe der Landesbeauftragten und ihrer Behörde ist es, über politisch motiviertes Unrecht der SED-Diktatur zu informieren und zu Anerkennung und Würdigung der Betroffenen beizutragen.

Regarding the State Commissioner for the study of the communist dictatorship in Eastern Germany (formerly: state commissioner for the documents of the national security service of the former GDR), information in English is available on request here.
The Federal Archives, as successors of the Federal Commissioner for the Stasi Files, have some informations available in English.

 

Stand: 3.1.2022

Kontakt zur Behörde

Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt 
zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Schleinufer 12
39104 Magdeburg 

Tel.: 0391 - 560 1501
Fax: 0391 - 560 1520
E-Mail: Info(at)lza.lt.sachsen-anhalt.de

Beratungsangebote 2023

Tätigkeitsbericht 2022/ 2023 an den Landtagspräsidenten übergeben

Die Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Birgit Neumann-Becker, hat Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger am Dienstag, 21. März 2023, ihren Tätigkeitsbericht 2022/ 2023 übergeben. Auf 170 Seiten informiert sie über die Arbeit ihrer Behörde in den Bereichen Opferberatung, Aufarbeitung und Forschung, Erinnerungsarbeit und Bildung. weiterlesen des Beitrages auf der Seite des Landtages

Fortsetzung der Online-Veranstaltungsreihe „SED-Unrecht: Aufarbeitung und Rehabilitierung in Sachsen-Anhalt kompakt in 60 Minuten“ ab 7. März 2023

Di | 4. April | 17–18 Uhr | Kulturgutentziehungen in der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR. Museen in Sachsen-Anhalt helfen bei der Aufarbeitung

Museumsmitarbeiter und -mitarbeiterinnen in Sachsen-Anhalt recherchieren seit Mitte der 1990er Jahre nach im Zuge der Bodenreform enteignetem Kunst- und Kulturgut, also dem Guts- und Schlossinventar. Dr. Annette Müller-Spreitz berichtet von den Erfolgen und den noch anstehenden Herausforderungen. Noch immer können Museen die Herkunft aus Unrechtskontexten für viele Objekte nicht ausschließen, die nach 1945 in ihre Sammlungen aufgenommen worden sind. Durch Erforschung der Objektherkunft können Familienschicksale erzählt werden, die auch mit Republikflucht, Zollbeschlagnahmungen und fingierten Steuerverfahren verbunden sind.

Referentin:     Dr. Annette Müller-Spreitz, Leiterin der Koordinierungsstelle Provenienzforschung im Museumsverband Sachsen-Anhalt

Feierliche Anbringung des Gedenkzeichens "Die letzte Adresse" für Horst Avemann

Am 12. März 1950 ohne Grund verhaftet, in einem Geheimprozess verurteilt, nach sechs Monaten in Moskau hingerichtet, und die Asche anonym in einem Massengrab verscharrt. Für seine Angehörigen blieb Horst Avemann für Jahrzehnte ohne eine Nachricht ‚spurlos verschwunden‘. Das sowjetische Militärtribunal Nr. 48240 hatte ihn am 3. Juli 1950 wegen angeblicher Spionage für den britischen Geheimdienst zum Tode durch Erschießen verurteilt. Die sowjetischen Behörden verlegten ihn daraufhin in das berüchtigte Moskauer Butyrka-Gefängnis. Avemann versuchte noch durch ein Gnadengesuch sein Leben zu retten, doch das Präsidium des Obersten Sowjets lehnte es am 8. September 1950 ab. Nur vier Tage später, am 12. September 1950, vollstreckte die Geheimpolizei das Urteil. Avemann war zu diesem Zeitpunkt 26 Jahre alt. 2001 wurde Avemann von der russischen Militärstaatsanwaltschaft rehabilitiert.

Am 24. Januar wurde mit der Moskauer Stiftung „Die letzte Adresse“ und Memorial Deutschland an der  Polizeistation in Parey das Gedenkzeichen für Horst Avemann angebracht. Daran beteiligt Frau Bürgermeisterin Nicole Golz, der Heimatverein Parey, Dieter Dombrowski von der Union der Opferverbände und die Landesbeauftragte. Es ist die zweite Gedenktafel in Sachsen-Anhalt und die fünfte in Deutschland. Die meisten wurden in Russland und in der Ukraine angebracht. „Die letzte Adresse“ ist wie ein Stolperstein Erinnerung an einen ganz konkreten Menschen, der Opfer politischen Unrechts wurde.

--> Zur Ansprache der Landesbeauftragten

--> Zu einem ausführlichen Bericht über die Veranstaltung

 

 

Die Landesbeauftragte ist beim Landtag angesiedelt

Hier geht es zum Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv

>> zum Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv, welches die Akten des ehemaligen MfS verwaltet

Hier geht es zur der Bundesbeauftragten für die Opfer der SED-Diktatur beim Deutschen Bundestag

Hier geht es zur Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

>> zur Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, welche als Stiftung des öffentlichen Rechts den gesetzlichen Auftrag hat, die umfassende Aufarbeitung der Ursachen, Geschichte und Folgen der Diktatur in SBZ und DDR zu befördern, den Prozess der Deutschen Einheit zu begleiten und an der Aufarbeitung von Diktaturen im internationalen Maßstab mitzuwirken.