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Einleitung: Gedenkstätten und Gedenkorte

Die Stiftung Gedenkstätten des Landes Sachsen-Anhalt

Folgende Gedenkstätten erinnern in Sachsen-Anhalt an die Folgen kommunistischer Gewaltherrschaft von 1945 bis 1989:
Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale) (für die Zeit von 1933 bis 1989)
Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg für die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft 1945–1989
Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn mit dem Grenzdenkmal Hötensleben
Die Landesbeauftragte nimmt ihren Sitz als Mitglied im konstitutiven Organ der Stiftung, dem Stiftungsrat, wahr. Der enge Kontakt zu den Gedenkstätten ist ihr wichtig.
Mit der Gedenkstättenstiftung und den einzelnen Häusern gibt es verlässliche Kooperationen für Veranstaltungen.

Über die formal der Gedenkstättenstiftung zugeordneten Gedenkstätten hinaus gibt es zahlreiche weitere Gedenk- und Erinnerungsorte, diese finden Sie in der interaktiven Karte "Orte der Repression".

 

 

Die Landesbeauftragte macht das Ausmaß des Aufstands vom 17. Juni 1953 im ganzen Land Sachsen-Anhalt online sichtbar

Nahezu flächendeckend fanden am 17. Juni 1953 auf dem Gebiet des Landes Sachsen-Anhalt Streiks und Demonstrationen von Arbeitern, Bauern und Bürgern gegen die SED-Diktatur statt. Die Menschen erhoben sich nicht nur im mitteldeutschen Industrie-Revier – in Halle (Saale) fand am 17. Juni mit rund 60.000 Teilnehmern die größte Kundgebung statt -, sondern ganz besonders auch im ländlichen Bereich. Die Menschen demonstrierten gegen die politischen Zustände in der DDR, gegen die Unterdrückung der Menschenrechte und die Gängelung durch die SED. Auf der nun zugänglichen Karte wird sichtbar: von Seehausen im Norden bis nach Weißenfels im Süden, von Jessen im Osten bis nach Harbke an der innerdeutschen Grenze traten Demonstranten für ihre Freiheitsrechte ein. Die Erweiterung der Karte "Orte der Repression in Sachsen-Anhalt" zeigt die Todesopfer, Dörfer/Städte mit Aufständen, Betriebe mit Aufständen und wichtige Protestorte.

Zur Karte "Orte der Repression in Sachsen-Anhalt".

Zur PDF der Pressemitteilung zur Erweitungerung der Karte.

Orte der Repression in Sachsen-Anhalt 1945 - 1989

Liebe Nutzerin, lieber Nutzer,
In der digitalen Karte „Orte der Repression in Sachsen-Anhalt 1945–1989“ präsentiert die Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erstmals in einer vollständigen Übersicht mit ca. 430 Datensätzen den aktuellen (9.11.2021) Erfassungsstand von zwei sowjetischen Speziallagern, ca. 150 Gefängnissen, Haftarbeitslagern und Einsatzorten zur Haftzwangsarbeit, mehr als 50 Schauplätzen von Zwangsaussiedlungen, 49 Jugendwerkhöfen und Spezialheime, 58 Dienststellen des Ministeriums für Staatssicherheit und teilweise der Volkspolizei, Orte des innerdeutschen Grenzregimes und 68 Orte, an denen Menschen im Zusammenhang mit einem Fluchtversuch erschossen worden sind.
Die Themenkarten erlauben eine Auswahl nach Kategorien der Repressionsorte, sowie nach Zeitabschnitt. Zudem kann auf die historischen Kreis- und Bezirksgrenzen zurückgegriffen werden. Die Karte ist mit mobilen Endgeräten unmittelbar benutzbar und erlaubt eine Orientierung vor Ort.

BLACKBOX HEIMERZIEHUNG zu Gast in Burg

Am 27. Mai 2023 wurde auf dem Rolandplatz in Burg die BLACKBOX HEIMERZIEHUNG eröffnet. Das mobile Denkzeichen steht bis zum 16. Juli in Burg und erinnert an den Jugendwerkhof "August Bebel" in Burg, den größten Jugendwerkhof in der gesamten DDR. Geöffnet ist die BLACKBOX von Mittwoch bis Sonntag 10 bis 16 Uhr. Für mehr Informationen zur BLACKBOX.

Feierliche Anbringung des Gedenkzeichens "Die letzte Adresse" für Arthur Jubelt in Zeitz

Am 26. Mai 2023 wurde in Zeitz durch die Moskauer Stiftung „Die letzte Adresse“ und Memorial Deutschland e.V. feierlich das Gedenkzeichen "Die letzte Adresse" für den ersten kommissarischen Bürgermeister der Stadt Zeitz nach 1945 Arthur Jubelt an dessen letzter Wohnstätte in der Brüderstraße/ Ecke Klosterkirchhof angebracht.

Feierliche Anbringung des Gedenkzeichens "Die letzte Adresse" für Horst Avemann

Am 12. März 1950 ohne Grund verhaftet, in einem Geheimprozess verurteilt, nach sechs Monaten in Moskau hingerichtet, und die Asche anonym in einem Massengrab verscharrt. Für seine Angehörigen blieb Horst Avemann für Jahrzehnte ohne eine Nachricht ‚spurlos verschwunden‘. Das sowjetische Militärtribunal Nr. 48240 hatte ihn am 3. Juli 1950 wegen angeblicher Spionage für den britischen Geheimdienst zum Tode durch Erschießen verurteilt. Die sowjetischen Behörden verlegten ihn daraufhin in das berüchtigte Moskauer Butyrka-Gefängnis. Avemann versuchte noch durch ein Gnadengesuch sein Leben zu retten, doch das Präsidium des Obersten Sowjets lehnte es am 8. September 1950 ab. Nur vier Tage später, am 12. September 1950, vollstreckte die Geheimpolizei das Urteil. Avemann war zu diesem Zeitpunkt 26 Jahre alt. 2001 wurde Avemann von der russischen Militärstaatsanwaltschaft rehabilitiert.

Am 24. Januar 2023 wurde mit der Moskauer Stiftung „Die letzte Adresse“ und Memorial Deutschland an der  Polizeistation in Parey das Gedenkzeichen für Horst Avemann angebracht. Daran beteiligt Frau Bürgermeisterin Nicole Golz, der Heimatverein Parey, Dieter Dombrowski von der Union der Opferverbände und die Landesbeauftragte. Es ist die zweite Gedenktafel in Sachsen-Anhalt und die fünfte in Deutschland. Die meisten wurden in Russland und in der Ukraine angebracht. „Die letzte Adresse“ ist wie ein Stolperstein Erinnerung an einen ganz konkreten Menschen, der Opfer politischen Unrechts wurde.

--> Zur Ansprache der Landesbeauftragten

--> Zu einem ausführlichen Bericht über die Veranstaltung