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Publikationen im Mitteldeutschen Verlag

Seit 2013 erscheint die Studienreihe der Landesbeauftragten, in der bislang 16 Bände einschließlich Sonderbände im Mitteldeutschen Verlag erschienen bzw. vorbestellbar sind. (Zu beziehen über den Buchhandel, wenn nicht anders angegeben.)

Bitte beachten Sie die folgende Auflistung mit den Bestelldaten und – falls zutreffend – der Möglichkeit des Downloads.

 

 

Studienreihe der Landesbeauftragten

Studienreihe 1 Marie Ollendorf
Zielvorgabe Todesstrafe

Der Fall Jennrich, der 17. Juni 1953 und die Justizpraxis in der DDR
Studienreihe, Bd. 1
(ISBN 978-3-95462-059-3), auf Anfrage über unsere Behörde
Am 17. Juni 1953 kommt es in der ganzen DDR zu Protesten gegen das SED-Regime. Es gibt Todesopfer – unter ihnen die einzigen beiden von DDR-Gerichten zum Tode Verurteilten. Einer ist der Arbeiter Ernst Jennrich (1911–1954), der in Magdeburg als Mörder eines Volkspolizisten verurteilt wird und in Dresden unter dem Fallbeil stirbt.

Studienreihe 2 Edda Ahrberg, Daniel Bohse, Torsten Haarseim, Jürgen Richter
Ausgeliefert

Haft und Verfolgung im Kreis Gardelegen zwischen 1945 und 1961
Studienreihe, Bd. 2
(ISBN 978-3-95462-290-0), nur noch auf Anfrage über unsere Behörde
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Deutschland vielerorts Menschen aus politischen Gründen gedemütigt, beraubt, verfolgt und getötet. Dies traf auch auf das Gebiet um Gardelegen zu. Über die Betroffenen ist bis heute wenig bekannt.



Studienreihe 3
Falko Schilling
Die Zeugen Jehovas in der SBZ/DDR 1945 bis 1951

Neuanfang, Behinderung und Verfolgung
Studienreihe, Bd. 3
(ISBN 978-3-95462-302-0), nur noch auf Anfrage über unsere Behörde
Falko Schilling beschreibt unter besonderer Berücksichtigung der religiösen Lehren die Nachkriegsgeschichte der Zeugen Jehovas in Ostdeutschland. Der Autor stützt sich dabei insbesondere auf Quellenschriften der Zeugen Jehovas und Archivalien staatlicher Instanzen.
Studienreihe Sonderband Florian Steger / Maximilian Schochow
Disziplinierung durch Medizin

Die geschlossene Venerologische Station in der Poliklinik Mitte in Halle (Saale) 1961 bis 1982
Studienreihe, Sonderband
(ISBN 978-3-95462-351-8), nur noch auf Anfrage über unsere Behörde
In der DDR konnten Mädchen und Frauen ab dem 12. Lebensjahr in geschlossene Venerologische Stationen zur Behandlung von Geschlechtskrankheiten zwangseingewiesen werden. Oft reichte dafür eine Denunziation oder der Verdacht auf eine Geschlechtskrankheit, um von der Polizei, der Heimleitung oder von den Eltern auf eine solche Station gebracht zu werden. Am Beispiel der Poliklinik Mitte in Halle (Saale) wird der Alltag auf einer solchen geschlossenen Venerologischen Station geschrieben. Für diese Rekonstruktion wurden neben umfangreichen Archivrecherchen Interviews mit ehemaligen Patientinnen sowie mit Ärzten, Krankenschwestern und Mitarbeitern der geschlossenen Venerologischen Station in Halle (Saale) geführt.


Studienreihe 4
Ralf Marten
»Ich nenne es Kindergefängnis …«

Spezialheime in Sachsen-Anhalt und der Einfluss der Staatssicherheit auf die Jugendhilfe der DDR
Studienreihe, Band 4
ISBN 978-3-95462-550-5
In den Spezialheimen der DDR-Jugendhilfe sahen sich ca. 135.000 Kinder und Jugendliche Willkür und Unrecht ausgesetzt. Mit autoritären Methoden wurde individuelles und sozial abweichendes Verhalten unterbunden. Das MfS registrierte Missstände wie Brutalität und fragwürdige Erziehungsmethoden der Erzieher, ohne einzuschreiten.

Studienreihe 5

als Download (PDF)

Birgit Neumann-Becker / Jörg Frommer / Freihart Regner / Stefanie Knorr (Hg.)
SED-Verfolgte und das Menschenrecht auf Gesundheit

Studienreihe, Band 5
(ISBN 978-3-95462-551-2), auf Anfrage über unsere Behörde
Bis heute leiden Opfer von Repressalien in der DDR unter deren Auswirkungen. Neben ihrer medizinischen Betreuung ist auch die Rehabilitierung ein
wichtiger Aspekt. Eine Tagung beschäftigte sich mit diversen Problemen wie versagter Anerkennung der Verfolgung oder den medizinisch relevanten Folgen.

Studienreihe 6

als Download (PDF)

Freihart Regner
Sich-frei-Sprechen

Zur (psychosozialen) Bedeutung des Zugangs zur demokratischen Öffentlichkeit für Verfolgte der SED-Diktatur
Empirische Untersuchung anhand von Experten-Interviews
Studienreihe, Band 6
ISBN 978-3-95462-638-0
Die Opfer von politischer Repression, willkürlichem Freiheitsentzug und Verfolgung in der DDR spielen in der öffentlichen Debatte oftmals eine untergeordnete Rolle, obwohl viele bis heute unter ihrer Traumatisierung leiden. Wichtig scheint hier die Frage, welche Rolle der Zugang zur demokratischen Öffentlichkeit für die Opfer politischer Verfolgung spielt und inwiefern er zur Selbstermächtigung und Befreiung vom Opferstatus beitragen kann. …



Studienreihe Sonderband
Florian Steger / Carolin Wiethoff / Maximilian Schochow
Vertuschter Skandal

Die kontaminierte Anti-D-Prophylaxe in der DDR 1978/1979 und ihre Folgen
Studienreihe, Sonderband
(ISBN 978-3-95462-753-0), nur noch auf Anfrage über unsere Behörde
Anfang der 70er Jahre wurde in der DDR die Anti-D-Prophylaxe eingeführt. Das verwendete Anti-D-Immunglobulin wurde aus Blutplasma hergestellt. Im Frühjahr 1978 bestand der Verdacht, dass Spender an einer Hepatitis erkrankt waren, dennoch wurde das kontaminierte Blutplasma verwendet. Im Januar 1979 häuften sich Meldungen über Hepatitiserkrankungen bei Frauen, die eine Anti-D-Prophylaxe erhalten hatten. 1979 fand ein Geheimprozess statt, Betroffene und Öffentlichkeit wurden nicht informiert. Mit der vorliegenden Untersuchung werden die damaligen Ereignisse rekonstruiert und die Folgen für die Frauen und ihre Angehörigen analysiert.
>> Buchpräsentation am 13.6.2017 in Halle (Saale)

>> Buchpräsentation am 6.3.2018 in Halle (Saale)


Studienreihe 7

Wilfried Lübeck
Wir wollen freie Bauern bleiben

LPG-Gründungen und Zwangskollektivierung im Bezirk Magdeburg 1959/60
Mit einer Einleitung von Jens Schöne
Studienreihe, Band 7
ISBN 978-3-95462-689-2
Im März 1960 war auch im Bezirk Magdeburg die Massenkollektivierung abgeschlossen. Über 4.000 Agitatoren setzte die SED dafür im Bezirk ein. Angehörige der Volkspolizei, des MfS und der Justiz unterstützten den Kollektivierungsprozess mit ihren Mitteln. Die Republikflucht stieg auch im Bezirk an …

Studienreihe 8

Annette Hildebrandt/Lothar Tautz
Protestanten in Zeiten des Kalten Krieges

Der Wittenberger Kirchentag zum Lutherjubiläum 1983 im Fokus der Staatssicherheit
Studienreihe, Band 8
ISBN 978-3-95462-878-0
Wohl kaum eine Handlung in der DDR ist bis heute derart im öffentlichen Bewusstsein verankert, wie das symbolische Umschmieden eines Schwerts zu einer Pflugschar auf dem Kirchentag vom 22. bis 25. September 1983 in Wittenberg. Eingebettet in eine Zeit atomarer Hochrüstung der beiden Militärblöcke, gab er mit seinem Motto ein wichtiges Signal im Jahr des 500. Geburtstages von Martin Luther: »Vertrauen wagen«.
Dass der Staat damals kein Vertrauen wagte, wird aus der Tätigkeit des Staatssicherheitsdienstes der DDR rund um dieses Ereignis deutlich. …

Studienreihe Sonderband Florian Steger und Carolin Wiethoff
Betriebsgesundheitswesen und Arbeitsmedizin im Bezirk Magdeburg

Studienreihe, Sonderband
ISBN 978-3-95462-946-6
In der DDR waren Medizin und Arbeitswelt eng verbunden. Der staatliche Charakter sowie die Verbindung von kurativer und präventiver Medizin stellten zwei entscheidende Besonderheiten des DDR-Betriebsgesundheitswesens dar. Diese werden zum Teil bis heute positiv hervorgehoben.
Im Rahmen eines Forschungsprojekts hinterfragen Autoren des Bandes diese Wertung kritisch vor dem Hintergrund einer politisierten Medizin, in der die Akteure staatliche Vorgaben durch ihr eigenes Handeln prägten, anhand eines lokalen Fallbeispiels, dem Bezirk Magdeburg …
Studienreihe Sonderband Maximilian Schochow
Zwischen Erziehung, Heilung und Zwang
Geschlossene Venerologische Einrichtungen in der SBZ/DDR

Studienreihe, Sonderband
ISBN 978-3-96311-204-1
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam es in der Sowjetischen Besatzungszone zu einer Reihe von Neuregelungen im Umgang mit krankheitsverdächtigen und geschlechtskranken Personen, die bis weit in die DDR wirkten. Die Selbstbestimmung betroffener Personen wurde eingeschränkt, die Rechte der Gesundheitsbehörden erweitert, und mit dem Fürsorgeheim für Geschlechtskranke wurde ein vollkommen neuer Typ einer totalen Institution in Deutschland eingeführt. Angelehnt an das sowjetische Modell der Prophylaktorien sollten zwangseingewiesene Personen in den Fürsorgeheimen isoliert, therapiert und durch Arbeit erzogen werden. Die Umsetzung dieser Neuregelungen in der Praxis wird an den Beispielen des Fürsorgeheims für Geschlechtskranke Schloss Osterstein in Zwickau, des Fürsorgeheims für Geschlechtskranke Leipzig-Thonberg und der geschlossenen Venerologischen Station Leipzig-Thonberg gezeigt.
Studienreihe 9 Birgit Neumann-Becker/Hans-Joachim Döring (Hg.)
Für Respekt und Anerkennung 
Die mosambikanischen Vertragsarbeiter und das schwierige Erbe aus der DDR

Studienreihe, Bd. 9
ISBN 978-3-96311-314-7 ET: März 2020
Der Umgang mit einem schwierigen Erbe 2019 befasste sich die internationale Tagung »Respekt und Anerkennung« mit der Entwicklungszusammen­arbeit Mosambik-Deutschland unter dem Schwerpunktthema Vertrags­arbeit. Anlass war der 40. Jahrestag des 1979 geschlossenen Staatsvertrages der VR Mosambik mit der DDR. Der nun erscheinende Tagungsband enthält u. a. Beiträge zu den Themen »Die Lebenswege der SchülerInnen der Schule der Freundschaft in Staßfurt«, »DDR-­ExpertInnen in Mosambik«, »Wie aus Vertragsarbeitern Madgermanes wurden« und »Auf dem Weg zu Respekt und Anerkennung: Sind wir für die Versöhnung?«. Ein Dokumentenanhang ergänzt den Band. Mit Beiträgen von Katrin Baar, António Daniel, Hans-Joachim Döring, António Frangoulis, Rainer Grajek, Adelino Massuvira João, Lázaro Magalhães, Dinis Matsolo, Francisca Raposo, Marcia C. Schenck, Ralf Straßburg, Mathias Tullner und Cesare Zucconi.
Studienreihe Sonderband Florian Steger/Maximilian Schochow
Wo ist mein Kind?
Familien auf der Suche nach der Wahrheit. Ein Beitrag zur Aufarbeitung

Studienreihe, Sonderband
ISBN 978-3-96311-315-4 ET: März 2020
Während der spanischen Franco-Diktatur und darüber hinaus wurden tausende Säuglinge unmittelbar nach der Entbindung für tot erklärt und an kinderlose Eltern vermittelt. Vor dem Hintergrund dieses historischen Beispiels wird mit dem vorliegenden Buch die Frage diskutiert, ob ähnliche Vorgänge auch in der zweiten deutschen Diktatur stattgefunden haben. Im Mittelpunkt stehen Interviews mit Frauen bzw. Geschwistern, die in der DDR gelebt haben und nach der politischen Wende nicht mehr glauben, ihr Kind oder Geschwister sei vor, während oder nach der Geburt gestorben. Die Mütter dieser Kinder haben meistens in den 1970er oder 1980er Jahren in der DDR ihr Kind entbunden. Heute stellen viele Betroffene Fragen. Sie halten es für möglich, dass dieses Kind nicht gestorben ist, sondern lebt und nicht über seine Herkunft informiert ist. Unter medizinhistorischen Aspekten und ethischer Abwägung werden die Ängste, Befürchtungen und häufig lebenslang prägenden Erfahrungen aufgearbeitet, ein Kind verloren zu haben.
Studienreihe Sonderband

Birgit Neumann-Becker (Hg.)
Abgeholt, verschwunden, hingerichtet. Politische Verfolgung in Sachsen-Anhalt 1945 bis 1953

Studienreihe, Sonderband
ISBN:978-3-96311-463-2, erschienen Juli 2022
Das Ende des Zweiten Weltkriegs war im Osten Deutschlands und damit auch auf dem Gebiet des Landes Sachsen-Anhalt mit dem Übergang in die kommunistische Diktatur verbunden. In der sowjetisch besetzten Zone und auch in der späteren DDR kam es während dieser Zeit zu schweren Menschenrechtsverletzungen. Viele der davon Betroffenen wurden nach 1990 durch die russische Generalstaatsanwaltschaft rehabilitiert. Mit dem vorliegenden Band wird der Forschungsstand zu diesen Vorgängen für Sachsen-Anhalt neu zusammengefasst und durch die Landesbeauftragte zur Aufarbeitung des SED-Unrechts Birgit Neumann-Becker neu herausgegeben. Verfolgt wird damit zweierlei: Ein Dreivierteljahrhundert nach Kriegsende sollen in Sachsen-Anhalt die Informationen zu diesem Themenkomplex gesichtet und bestmöglich zugänglich gemacht werden. Außerdem soll die Erinnerung an die Opfer sowjetischer Militärtribunale und auch an die nicht verurteilten Zivildeportierten durch die Publikation vor Ort lebendig gehalten werden.

>>> Interview zur Publikation mit Frau Neumann-Becker beim Deutschlandfunk

Studienreihe 10

Lothar Tautz
Die Solidarische Kirche als Wegbereiterin der Friedlichen Revolution

Studienreihe, Bd. 10
ISBN 978-3-96311-658-2 ET: November 2023

Mit der Gründung des Arbeitskreises Solidarische Kirche im Oktober 1986 erwuchs der DDR-Bürgerbewegung ein landesweites Netzwerk innerhalb der evangelischen Kirchen in der DDR, dessen Mitglieder im Herbst 1989 maßgeblich die Friedliche Revolution mitprägten. Die Solidarische Kirche in der DDR ist damit ein herausragendes „Beispiel für eine herrschaftskritische oppositionelle Theologie“ (Ehrhart Neubert) und Praxis.
Autor Lothar Tautz, selbst Mitbegründer der Solidarischen Kirche, stellt deren maßgebliche Wirkung auf die (kirchen-)politische Entwicklung vom Lutherjahr 1983 bis in die Friedliche Revolution hinein dar und schließt damit signifikante Lücken in der zeitgeschichtlichen Betrachtung.
Anhand zahlreicher Quellen macht der Verfasser deutlich, wie umfangreich sich das revolutionäre Potenzial des Herbstes 1989 unter dem Dach der Kirche entfalten konnte und wie sich die handelnden Personen in allen Politikbereichen qualifiziert haben. Zum zusätzlichen Quellenmaterial gelangen Sie hier >>>

>>> Literatur- und Quellenverzeichnis der Publikation
>>> Rezension von Christoph Wunnicke in der Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat
>>> Rezension von Axel Noack in der Zeitung Glaube und Heimat. Mitteldeutsche Kirchenzeitung

Januar 2024: Publikation zur medizinischen Versorgung in den Jugendhäusern Halle und Dessau

Unter dem Titel "Adolescents’ life between violence and discipline. Medical care in the “Jugendhäuser” juvenile detention centers in East Germany in the 1960s–1980s" haben Prof. Dr. Steger, Di­rektor des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin in Ulm und seine Kollegin Dr. Oxana Kosenko die Zwischenergebnisse der von der Landesbeauftragten unterstützen Forschung zu den Jugenhäusern Halle und Dessau publiziert. Der Artikel ist online frei zugänglich. --> Link zum Artikel im Volltext.

BPB / Deutschland Archiv Politisierte Medizin in der DDR: Geschlossene Venerologische Stationen und das Ministerium für Staatssicherheit